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Aussichtsturm auf dem Knollen

Bereits in den 50er Jahren hatte sich der Heimatverein "Feste Neustadt" mit dem Plan zum Bau eines Aussichtsturmes befasst und den 446,8 m hohen Berg "Knollen" als den günstigsten Standort festgestellt. Die ideale Einfügung der Aussichtsturmanlage in das Gesamtbild des mit Hochwald bestandenen Bergrückens und die günstige Lage zwischen Aggertalsperre, Siedlungsgebiet Hackenberg und dem Stadtkern veranlasste den Heimatverein, das Gelände zu kaufen und der Stadt Bergneustadt für den Bau des Turmes kostenlos zur Verfügung zu stellen. Nachdem der Architekt Hans Christian Hein aus Nümbrecht-Bierenbachtal den Plan zum Aussichtsturm fertiggestellt hatte, wurde erstmals im Jahre 1975 von seiten der Stadt Bergneustadt ein Antrag auf finanzielle Bezuschussung durch das Land Nordrhein-Westfalen gestellt.

Vom Grundsatz her wurde dieser Antrag über etliche Jahre zwar bejaht, jedoch aus Kostengründen immer wieder abgelehnt bzw. auf das nachfolgende Jahr verschoben; bis endlich im Sommer 1981 der lang ersehnte Zuwendungsbescheid über 149.227,00 DM im Rathaus eintraf. Der seinerzeit zuständige Bauamtsleiter, Ludolf Dobberschütz, machte sich sofort an die Arbeit, so dass bereits Anfang Dezember 1981 mit der Montage des Aussichtsturmes begonnen werden konnte. Leider setzte das plötzlich mit aller Kraft einsetzende Winterwetter dem Baubeginn zunächst ein Ende. Herr Dobberschütz beschrieb den schwierigen Transport der Materialien zum Bauplatz sehr anschaulich, dessen Wortlaut hier wiedergegeben wird: "Der Vortross der Fa. Dahm rückte am Sonntag, dem 05.12.1981 nachmittags im dichten Schneetreiben an und konnte erst durch den städtischen Schneepflug zur Baustelle gebracht werden. Am Montag, den 07.12., trafen zwei schwere Langholztransporter um 7.30 Uhr in Bergneustadt ein. Der Schnee war zwischenzeitlich in Regen übergegangen, so dass der Transport zum Hackenberg bis zur Einfahrt des Waldweges "Zum Beul" keine Schwierigkeiten machte.

Die Schwierigkeiten für die zwei 40 to-Züge begannen erst im Bereich des Wasserbehälters an den Steigungen des Weges. Beide Fahrzeuge konnten nicht mehr aus eigener Kraft weiterfahren. Auch mit Hilfe der von der Stadt zur Verfügung gestellten Planierraupe konnten die Züge nicht mehr bewegt werden. Erst der Einsatz von zwei schweren Holzschleppern mit Seilwinde brachte Hilfe. Die Wetterlage wurde zusehends schlechter und machte sich bei der Höhe von 450 m über NN besonders unangenehm bemerkbar. Am 08.12.81 begann die Montage bei denkbar schlechtem Wetter. In der folgenden Nacht war der Regen in Schnee und Frost übergegangen, so dass am Mittwoch, dem 09.12.81, das Material stark eingeschneit und die eingefrästen Rillen für die Ringdübel dicht gefroren waren. Dadurch war die weitere Montage nicht mehr möglich. Die Montagearbeiten wurden unter dem Druck des heftig einsetzenden Winterwetters am 09.12.81 nachmittags beendet. Z.Zt. liegen auf dem Knollen ca. 40 bis 50 cm Schnee. Mit Herrn Dahm wurde vereinbart, dass ihm die Stadt etwaige Wetteränderungen sofort durchgibt, damit die Montage weitergeführt werden kann."

Die Montagearbeiten konnten erst im Februar 1982 fortgeführt werden. Das Aufstellen des Turmes erfolgte am 15. und 16. Februar 1982. Am 12. März 1982 wurde der Aussichtsturm in Anwesenheit des seinerzeit amtierenden Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Hans Otto Bäumer, mit einem großen Turmfest offiziell seiner Bestimmung übergeben. Seitdem wurde der Turm von vielen tausend Menschen bestiegen, die den herrlichen Rundblick genossen haben.

Bei klarer Witterung erschließt er Aussichtsmöglichkeiten bis hin zur Rheinebene im Westen, zum Ebbegebirge im Nord-Osten und zum Westerwald im Süden.

Nachfolgend einige technische Beschreibungen des Aussichtsturmes:

Standort: "Zum Knollen" (östlich vom Hackenberg)
446,8 m über NN,
auf dem Gelände des Heimatvereins "Feste Neustadt"
Die Turmhöhe beträgt 26,55 m bis zur Aussichtsplattform, Gesamthöhe: 30,38 m

Material: ein jährige Lärche der Güteklasse 2 Verbindungsbolzen und Nägel aus V2 A-Stahl Der Turm ist mit einer Blitzschutzanlage versehen.

Kosten:

Mittel des Landes NRW 149.227,00 DM
Eigenmittel der Stadt Bergneustadt 58.198,00 DM
Gesamtkosten 207.425,00 DM